30.03.2023

Alles, was du über Einsteckschlösser wissen musst: Arten, Einbau und Maße

In diesem Beitrag erfährst du, welche Arten von Einsteckschlössern es gibt und für welche Einsatzbereiche diese jeweils geeignet sind. Du erfährst auch alles Wichtige über den Aufbau und die Funktion von Einsteckschlössern, die wichtigsten Maße, damit du das für deine Türe passende Einsteckschloss ermitteln kannst und weitere wichtige Tipps.

 

1. Grundlagen

Einsteckschlösser sind die heute gängige Form von Türschlössern. Du findest sie in jeder Wohnungs- und Zimmertür. Sie werden in eine rechteckige Aussparung, die in das Türblatt gefräst wird, eingesetzt. Einsteckschlösser sind lediglich bei geöffneter Türe an der Vorderkante (auch Schließkante genannt) des Türblattes sichtbar.

Im Gegensatz dazu stehen die Aufschraub- oder Kastenschlösser, die außen an das Türblatt montiert werden und daher auch sichtbar sind, wenn die Türe geschlossen ist.

Bild Einsteckschloss vs Aufschraubschloss

Einsteckschlösser gibt es in verschiedenen Größen und Ausführungen. Sie können sowohl an Innen- als auch an Außentüren verwendet werden.

Wichtige Punkte bei der Wahl des passsenden Einsteckschlosses sind

  • die richtigen Maße
  • der richtige Typ
  • die richtige Sicherheitsklasse

Auf diese Punkte gehen wir im Folgenden näher ein.

 

2. Aufbau eines Einsteckschlosses

Beschäftigen wir uns zunächst kurz mit dem Aufbau eines klassischen Einsteckschlosses, damit du mit den Fachbegriffen vertraut wirst. Die weiteren Informationen in diesem Beitrag bauen darauf auf.

Ein Einsteckschloss besteht in der Regel aus folgenden Teilen:

  • Stulp: Öffne eine Türe und betrachte die schmale Seite des Türblatts von vorne. Dort siehst du die sogenannte Stulpe. So nennt man das Blech, das vom Einsteckschloss sichtbar bleibt, wenn man es in die Türe eingelassen hat. In der Stulpe findest du in der Regel oben und unten je ein Bohrloch. Über diese wird das Einsteckschloss im Türblatt fixiert. Des weiteren ragen aus dem Stulp die Falle und der Riegel.
  • Falle: Diese dient zum Verschließen der Türe. Sie schnappt ein, wenn die Türe ins Schloss fällt und verhindert, dass eine Türe sich ungewollt öffnet. Die Falle kann bspw. durch Betätigung des Türgriffs gelöst werden, damit die Türe sich öffnen lässt. Die Falle verschließt die Türe also lediglich, versperrt sie aber nicht.
  • Riegel: Betrachtet man den Stulp von vorne, sitzt der Schlossriegel meist unterhalb der Falle. Er wird in der Regel mit Hilfe eines Schlüssels bedient. Versperrt man eine Türe mit Hilfe eines Schlüssels, wird der Riegel aus dem Einsteckschloss heraus- und ins Schließblech hineingeschoben. Die Türe ist nun verriegelt. Sperrt man die Türe wieder mit dem Schlüssel auf, wird der Riegel quasi wieder eingezogen und die Türe so entriegelt.
  • Schließblech: Dies ist das Gegenstück zum Einsteckschloss. Während das Einsteckschloss im Türblatt eingelassen wird, wird das Schließblech in der Zarge (umgangssprachlich auch oft als Türrahmen bezeichnet) eingelassen. Es nimmt über zwei Öffnungen sowohl die Falle, als auch den Riegel auf und ermöglicht so das verschließen und verriegeln der Türe.
  • Drückernuss: Bezeichnet die runde Öffnung im Einsteckschloss, welche den Vierkant des Türdrückers (Türgriff) aufnimmt. Der Vierkant ist ein im Querschnitt quadratischer Metallstift, den man in die Drückernuss schiebt. Bei Innentüren schiebt man dann in der Regel von beiden Seiten des Türblatts einen Türgriff auf den Vierkant. Bei Außentüren kommt auf der Außenseite des Türblatts jedoch oft ein festsitzender Türknauf zum Einsatz. Die Nussfeder sorgt dafür, dass ein Türdrücker nach Betätigung wieder nach oben wandert und so die Falle wieder aus dem Türblatt ausfährt.
  • Schlossboden und Schlossdecke: Diese Bleche bilden gemeinsam den sogenannten Kasten des Einsteckschlosses. Er befindet sich hinter dem Stulp und ist nicht mehr sichtbar, wenn das Einsteckschloss in das Türblatt eingelassen wurde.

 

Einsteckschloss - Die wichtigsten Maße
Bildquelle: wikimedia.org

 

3. Die wichtigsten Maße

Damit du mit deinem neu gekauften Einsteckschloss auch wirklich eine Freude hast, solltest du beim Kauf darauf achten, es in der richtigen Größe zu kaufen. Einsteckschlösser sind zwar genormt, dennoch gibt es verschiedene Größen. Du musst wissen, welche Größe du für deine Türe brauchst, damit das Schloss dann auch hineinpasst.

Einstecktiefe: Die Einstecktiefe bezieht sich auf den Abstand von der Vorderkante der Einstecktasche (im Türblatt) bis zur tiefsten Stelle der Tasche, die das Einsteckschloss aufnimmt. In der Regel wird die Einstecktiefe in Millimeter gemessen. Verständlicherweise darf der Kasten des Einsteckschlosses nicht größer als die Einstecktasche im Türblatt sein.

Dornmaß: Der Abstand zwischen Mittelpunkt des Schlüssellochs (sowie des Vierkantstifts) und der Außenseite des Stulp wird als Dornmaß bezeichnet. Wenn du dein bestehendes Einsteckschloss ersetzen willst, ist das Dornmaß besonders wichtig. Nur mit dem richtigen Dornmaß stellst du sicher, dass das Türschloss (bspw. Profilzylinder oder Buntbartschloss) und Vierkant an den vorgesehenen Stellen liegen und so deckungsgleich mit den dafür vorgesehenen Aussparungen im Türblatt sind.

Entfernungsmaß: Wenn du bereits Türbeschläge hast und dafür das richtige Einsteckschloss suchst, oder umgekehrt die passenden Türbeschläge brauchst, ist das Entfernungsmaß ein wichtiger Faktor. Es bezeichnet die Distanz zwischen Mittelpunkt des Vierkants und Mittelpunkt des Schließzylinders. Bei Haustüren bzw. Türen, bei denen ein Profilzylinder zum Einsatz kommt, beträgt dieser Abstand in Deutschland in der Regel 72 oder 92 mm, in Österreich meist 88m. Bei Innentüren mit Buntbartschloss beträgt das Entfernungsmaß in Deutschland meist 72 mm, in Österreich 90 mm.

Suchst du nach einem geeigneten Einsteckschloss? In unserem Online-Shop findest du eine große Auswahl an Einsteckschlössern sowohl für Innen- als auch Außentüren.

 

4. Welche Einsteckschlösser gibt es?

Einsteckschlösser gibt es in der Regel in folgenden Varianten:

Einsteckschloss von Häfele

Einsteckschloss von Häfele. Variante: Profilzylinder-Lochung

Mit Profilzylinder-Lochung (PZ-Lochung): Diese Variante eignet sich für Außen- bzw. Haustüren, da man in sie einen Profilzylinder einbauen kann. Dieser bietet im Gegensatz zum Buntbartschloss deutlich mehr Sicherheit gegen Einbruch.

Meist sind Profilzylinder auch mit einer sogenannten Wechselfunktion ausgestattet. Was bedeutet das? Eine klassische Zimmertür öffnet man, indem man den Türgriff nach unten drückt. Bei einer Haustür mit festsitzendem Knauf außen, ist das jedoch nicht möglich. Um diese nun auch ohne Türgriff öffnen zu können, gibt es den sogenannten Wechsel. Er ermöglicht es, dass man die Falle mit einer weiteren letzten Schlüsselumdrehung löst und so die Türe öffnen kann.

Mit Buntbartlochung: Diese Variante eignet sich für Innentüren, die lediglich mit einem Buntbartschlüssel verriegelt werden können sollen. Buntbartschlüssel sind die klassischen Zimmertürschlüssel.

Diese Art Schlösser sind sehr unsicher und daher nicht für Außentüren geeignet. Sie können relativ leicht, beispielsweise mit einem Dietrich, geknackt, also geöffnet werden. Genau das kann sich bei Zimmertüren jedoch sogar als Vorteil erweisen, bspw. wenn sich ein Kleinkind eingeschlossen hat.

Mit Badriegel: Bei dieser Variante wird die Türe nicht mit Hilfe eines Schlüssels, sondern eines Drehknopfs an der Innenseite der Türe (bzw. des Türblatts) verriegelt. Zur Sicherheit ist an der Außenseite jedoch eine Vorrichtung, um mit einem Sechskantschlüssel oder einer Zange die Türe im Notfall auch von außen öffnen zu können.

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5. Worauf musst du bei der Wahl des richtigen Einsteckschlosses noch achten?

Wichtig ist unter anderem auch die Öffnungsrichtung der Türe, sprich der Türanschlag. Wie du erkennst, welchen Anschlag deine Türe hat, erfährst du hier du in unserem ausführlichen Türen-Guide im Abschnitt „So bestimmen Sie den Türanschlag richtig“.

Zusammengefasst gilt, es gibt zwei genormte Anschlagsarten:

  • Türanschlag DIN rechts
  • Türanschlag DIN links

Achte darauf, dass dein Einsteckschloss für den richtigen Türanschlag ausgelegt ist. Viele Einsteckschlösser haben heutzutage eine drehbare Falle und sind somit beidseitig, also für beide Anschlagsarten nutzbar.

Wichtig sind auch die verschiedenen Sicherheitsklassen, die sich in ihren Schutzfunktionen deutlich unterscheiden. Auf diese gehen wir in einem weiteren Beitrag in Kürze näher ein.

Wir hoffen, wir konnten dir mit diesem kleinen Ratgeber eine Entscheidungshilfe beim Kauf deines nächsten Einsteckschlosses geben. Hast du noch irgendwelche Fragen, oder möchtest etwas ergänzen? Lass es uns gerne in Form eines Kommentars wissen!

Wenn du noch auf der Suche nach dem richtigen Einsteckschloss bist, wirf einen Blick auf unsere große Auswahl an Türschlössern und Einsteckschlössern. Bestimmt wirst du fündig!


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