27.04.2023

Holz spalten – So geht es richtig

Wenn du im Winter deinen Kamin oder Holzheizung anfeuern willst, um es im Wohnzimmer wohlig warm zu haben, solltest du jetzt schon damit beginnen, Holz zu spalten. Damit du dieses Vorhaben so sicher und einfach wie möglich angehen kannst, haben wir im Folgenden die wichtigsten Tipps für dich.

 

1. Die Grundlagen des Holzspaltens

Grundsätzlich gilt, dass einmal geschlagenes Holz so schnell wie möglich gespalten werden sollte. Solange es frisch ist, lässt es sich nämlich leichter spalten. Je länger es liegt, desto härter wird es. Das macht das Holz spalten natürlich um einiges anstrengender.

Hast du einen Baum, der noch grüne, saftige Blätter hat, gerade frisch gefällt, solltest du aber schon warten, bis die Blätter vertrocknet sind. Erst dann hat der Baum die richtige Trockenheit, damit du alle Äste leicht abhaken kannst. Wenn du mit der Motorsäge vertraut bist, kannst du den Baum natürlich auch mit dieser entasten. Achte bei der Benutzung einer Motorsäge immer auf alle notwendigen Sicherheitsvorkehrungen!

 

1.1 Wie groß sollte ein Holzscheit sein?

Damit das Scheitholz gut in den Ofen passt, sollte es ca. 30 cm lang und 12 cm breit sein. Ein praktischer Richtwert ist hierbei: So lange wie dein Unterarm (mit Faust) und so breit wie deine Hand.

 

1.2 Das richtige Werkzeug zum Holzspalten

Um Brennholz professionell zu spalten, brauchst du das richtige Werkzeug. Weichholz, wie Fichte oder Kiefer, lässt sich in der Regel leichter spalten als Hartholz wie Eiche oder Buche.

Vor allem bei Hartholz ist eine Spaltaxt besonders effektiv und spart Zeit und Energie. Sie hat eine breite und schwere Schneide, die den Druck gleichmäßig verteilt und das Holz in zwei Hälften spaltet. Eine Fällaxt hingegen eignet sich eher zum Fällen und Entasten von Bäumen und besitzt eine schmalere und leichtere Schneide.

Auch ein Spalthammer oder Spaltkeil können zum Einsatz kommen, um besonders hartes Holz zu spalten.

Eine gute Axt zum Holzspalten zeichnet sich durch mehrere Eigenschaften aus. Zunächst sollte sie stabil und scharf sein. Darüber hinaus spielt das Gewicht eine entscheidende Rolle.

Eine zu schwere Axt ermüdet den Arbeiter schnell, während eine zu leichte Axt nicht genug Kraft aufbringt. Das ideale Gewicht hängt vor allem von der individuellen körperlichen Konstitution des Nutzers ab.

Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Länge des Griffs, um eine effektive Arbeitsweise und zusätzlich eine höhere Sicherheit zu gewährleisten. Ein längerer Griff erlaubt dir eine noch größere Hebelwirkung, was das Holzspalten noch einfacher macht.

Daneben sollte auch die Ausbalancierung der Axt beachtet werden, um ein präzises und sauberes Arbeiten zu ermöglichen.

Tipp: Eine gute Auswahl an Äxten und weiterem Forstwerkzeug wie Handsappel und Schleppzangen findest du in unserem Online-Shop.

 

1.3 Unterschied zwischen Spaltaxt und Fällaxt

Eine Spaltaxt unterscheidet sich grundlegend von anderen Äxten durch ihre Beschaffenheit und Nutzung. Während eine Fällaxt beispielsweise dazu dient, Bäume zu fällen und Äste zu entasten, ist eine Spaltaxt auf das Spalten von Brennholz spezialisiert.

Die wichtigsten Unterschiede liegen hierbei in der Form der Axt und dem Winkel des Axtkopfes. Im Vergleich zu anderen Äxten besitzt eine Spaltaxt einen breiteren und keilförmigen Kopf, der es ermöglicht, das Holz zu spalten. Der Winkel des Kopfs liegt bei ca. 30 Grad, um das Holz effektiv teilen zu können.

 

Der richtige Hackklotz zum Holzspalten

 

2. So bereitest du dich vor

Damit du dein Brennholz schnell und effektiv spalten kannst, braucht es ein paar einfache, aber wichtige Vorbereitungen. Eine davon ist der Hackklotz.

 

2.1 Der richtige Hackklotz

Der Hackklotz ist ein massives, großes Stück Holz, auf das du die Holzstücke stellst, die du spalten willst. Der Hackklotz sollte aus einem harten Holz wie bspw. Eiche bestehen.

Die Höhe hängt von deiner Körpergröße ab. Idealerweise ist er so hoch, dass die Oberkante eines Holzstückes, das du darauf stellst, auf deiner Hüfthöhe ist. Der Durchmesser wiederum sollte min. einem halben Meter oder mehr betragen.

Achte darauf, dass der Hackklotz auf einem stabilen Untergrund steht und nicht wackelt bzw. umfallen kann.

Der Autoreifen-Trick: Wenn du dich nicht jedesmal bücken willst, nachdem du ein Holzstück gespalten hast, kannst du einen Autoreifen an den Hackklotz nageln. Dadurch fallen die Holzscheite nach dem Spalten nicht mehr vom Hackklotz runter und du kannst sie bequem nehmen und aufschichten. Dein Rücken wird es dir danken 😉

 

2.2 Achte auf deine Sicherheit, wenn du Holz spaltest

Bevor du mit dem Holzspalten beginnst, solltest du unbedingt auch einige wichtige Sicherheitsvorkehrungen treffen. Zunächst einmal solltest du angemessene Kleidung tragen, die dich vor Verletzungen schützt. Dazu gehören:

  • rutschfeste Handschuhe
  • eine Schutzbrille (um deine Augen vor eventuellen Holzsplittern zu schützen) und
  • festes Schuhwerk (idealerweise mit Stahlkappe).
  • Auch ein Helm kann sinnvoll sein, wenn du mit der Motorsäge arbeitest.

Darüber hinaus solltest du sicherstellen, dass du genügend Platz hast, um das Holz zu spalten. Achte darauf, dass niemand in deiner Nähe ist, der von herumfliegenden Holzsplittern oder Ähnlichem verletzt werden könnte.

Es ist außerdem wichtig, während des Spaltens aufmerksam zu sein und Kinder vom Holzspaltbereich fernzuhalten, um Unfälle zu vermeiden.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass du das Holz vor dem Spalten genau betrachten solltest. Entferne zunächst lose Äste und Zweige, um Verletzungen zu vermeiden. Achte auch darauf, dass das Holz nicht verfault oder beschädigt ist, da es sonst beim Spalten unkontrolliert springen kann.

 

3. Die richtige Technik zum Spalten von Holz

Der wichtigste Tipp vorweg: Brennholz spaltest du immer parallel zu den Holzfasern, das bedeutet: Wenn du dir das Holzstück als ganzen Baumstamm vorstellst, spaltest du ihn der Länge nach.

Das erfordert so wenig Kraftaufwand, dass gerade bei weichen Holzarten wie Fichte oft nur ein Axthieb notwendig ist. Oft haben Holzstücke auch schon kleine Risse, die sich perfekt eignen, dass du die Axt dort ansetzt, um das Holz zu spalten.

Nun zur Ausführung des Axthiebes:

  • Stelle das Holzstück mittig auf den Hackklotz.
  • Nimm die Axt fest in beide Hände. Greife mit einer Hand das untere Ende des Stils (also das Ende, welches am weitesten vom Kopf entfernt ist) und mit der anderen die Mitte.
  • Platziere deine Füße schulterbreit auseinander und verteile dein Gewicht gleichmäßig.
  • Nun kannst du die Axt über deinen Kopf heben und sie mit Schwung auf das Holz schlagen. Wichtig ist hierbei, dass du die Schneide genau auf die Stelle platzierst, an der das Holz gespalten werden soll.

Achtung: Führe den Axtschwung bewusst immer so aus, dass er auf jeden Fall vor dir endet, auch wenn du das Holzstück, das du spalten möchtest, verfehlst. Nichts wäre blöder, als wenn du die Axt in einer Kreisbewegung schwingst, das Holzstück verfehlst und dir selbst ins Bein hackst, bevor du den Schwung stoppen kannst.

Neben einer bewussten Handhabung hilft es auch, die zu spaltenden Holzstücke immer schön mittig zu platzieren, damit man mit der Axt im Hackklotz landet, falls man das Holzstück einmal verfehlt. Außerdem raten wir dir, ein paar Axthiebe mit wenig Schwung auszuführen, um deine Zielsicherheit zu trainieren, bevor du zum großen Schwung ausholst.

  • Konzentriere dich darauf, deine Schultern gerade zu halten und abwechselnd deine Arme und Bauchmuskeln zu benutzen, um den Schlag auszuführen.
  • Falls das Holzspalten nur schwer von der Hand geht, ist vielleicht die Axt stumpf. Schärfe sie in diesem Fall nach.

 

3.1 Wenn du beim Holzspalten mit der Axt an ihre Grenzen stößt

Auch professionelle Holzfäller stoßen manchmal an ihre Grenzen. Deshalb solltest du immer Spaltkeile und Hämmer parat haben, um das Holz zu spalten. Ein Spaltkeil hilft dabei, das Holz zu spalten, wenn es zu hart ist.

Brennholzspalten ist eine Tätigkeit, die jeder erlernen kann. Mit den richtigen Werkzeugen und Techniken mach das Spalten Spaß und ist effizient.

Es ist ein gutes Training für den Körper und du kannst dein eigenes Brennholz herstellen, was dir nicht nur Geld spart, sondern auch ein gutes Gefühl gibt. Probiere es aus und werde zum Brennholz-Profi!

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